Jahreskreisfeste
Mabon

Mabon

Mit Mabon, dem Fest zur Herbsttagundnachtgleiche, werden die Tage wieder kürzer. Allmählich beginnt wieder die Dunkelheit zu regieren und das Leben wird bis zum Julfest im Dezember wieder leiser und mehr nach innen als nach außen gerichtet.

Dank für die Ernte

Nachdem wir an Lughnasadh das erste Erntefest gefeiert haben, folgt zu Mabon das zweite. Kartoffeln wurden eingefahren, wir sammeln Pilze und vitaminreiche Früchte wie Holunderbeeren, Sanddorn und Hagebutten. Für all diese Lebensmittel, die uns getrocknet, eingekocht oder anders haltbar gemacht durch die dunkle Zeit bringen, danken wir mit einem Fest, bei dem wir Mutter Erde feiern.

Gleichgewicht

Bei jeder Ernte geht es um ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen. Besonders zu den Tagundnachtgleichen sollten wir uns bewusst machen, dass wir der Natur nie mehr entnehmen dürfen, als wir ihr auch zurückzugeben bereit und in der Lage sind. Dankbar und demütig teilen wir das, was wir erhalten haben, mit denen, die weniger Glück hatten als wir.

Das Leben zieht sich nach innen zurück

In dem Bewusstsein, dass die Nächte nun in kleinen Schritten wieder lang und länger dauern werden, feiern wir noch einmal die Fülle und speichern sie in unserer Seele. So können wir uns den Schatten in der dunklen Zeit mutig stellen.

Beim In-sich-gehen werden uns dann monotone Tätigkeiten – wie Holz sammeln und hacken, Wolle kämmen, spinnen und weiterverarbeiten, oder das Reparieren von Arbeitsgeräten und anderen liegen gebliebenen Sachen – helfen. Als Gegenpol zu dieser individuellen Arbeit im Innern, ist abends wieder mehr Zeit zum gemütlichen Beisammensein und Geschichten erzählen.

Mabon feiern

In Gemeinschaft tragen wir Teile unserer Ernten zusammen. Möglichst bunt und vielseitig sollte der Tisch gedeckt sein, um die Fülle zu verdeutlichen. Falls es zeitlich nicht möglich ist, das Festmahl gemeinsam zuzubereiten, können auch fertige Speisen zusammengetragen werden. Wichtig ist nur, dass alle ihren Anteil beitragen.

Wie bei allen Jahreskreisfesten entzünden wir auch zu Mabon ein Feuer, das unsere Gebete zum Himmel trägt. Im Kreis stehen wir dort und danken nacheinander für all das, was wir in diesem Jahr geerntet haben. Das können auch seelische und geistige Früchte sein!

Im Anschluss wird getanzt und gegessen, wobei die Spirits in der Natur nicht vergessen werden. Ihnen geben wir von unseren Speisen, aber auch geerntetes Saatgut, jungen Wein und frisch gebrautes Bier. Teilen wir stets so großzügig, wie wir beschenkt wurden!

Wie kann ich alleine feiern?

Wenn es keine Menschen in Deinem Umfeld gibt, die mit Dir gemeinsam feiern wollen, dann kannst Du zumindest den Tag nutzen, um Kräuter- und Blumensamen zu ernten (daraus lassen sich wunderbar Samenbomben zum Verschenken für das nächste Frühjahr herstellen!), Teemischungen zusammenzustellen und im stillen Gebet die Fülle in Dein Leben einzuladen. Frage Dich, wofür Du dankbar bist. Wo ist das, was Du gesät hast, aufgegangen? Oder braucht es vielleicht irgendwo mehr Harmonie zwischen Geben und Nehmen?

Sammle soviel Sonne wie möglich in Dein Herz, um mit ausreichend Licht im Innern durch die dunkle Zeit des Jahres zu kommen.

Eine Zusammenfassung der Jahreskreisfeste findest Du hier Die acht keltischen Jahreskreisfeste

Die Termine der Jahreskreisfeste veröffentliche ich jedes Jahr in der Rubrik Aktuelles

.