
Ausgebremste Kraft durch beschränkte Sicht
Pferdestärken
Wenn ich an Pferde denke, dann denke ich an Kraft, an das Spiel der Muskeln dieser großartigen Tiere. Ich höre ihr friedliches Schnauben und habe ihren unvergleichlichen Duft in der Nase.
Es lässt sich nicht leugnen: Ich liebe Pferde.
Als mir eine Freundin dieses Foto schickte, dachte ich sofort: Oh ja, so geht es mir auch immer mal wieder, wenn ich die gesellschaftliche Entwicklung betrachte. Ich werde unsicher auf meinem Weg, wenn ich ihn nur durch einen Filter sehen kann. Das gilt besonders dann, wenn andere ihn mir vorgesetzt haben.
Der Preis des Augenschutzes
Um Schaden abzuwenden, bedecken wir die Augen. Dann kann das Ungeziefer nicht in die empfindlichen Stellen stechen. Soweit so gut.
Die Bewegungsfreiheit ist ja auf den ersten Blick auch nicht eingeschränkt. Aber was macht es mit meinem souveränen Auftreten, wenn ein so wesentlicher Sinn wie das Sehen mir nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht?
Die kraftstrotzende Energie, die sonst von Pferden ausgeht, verliert sich in vorsichtig gesetzten Schritten. Der weite Blick verengt sich auf ein vorgegebenes Maschenmuster. Wir überlassen lieber dem Ungeziefer die guten Lebens- und Expansionsvoraussetzungen und schränken stattdessen unsere eigenen vitalen Lebensfunktionen ein. Solche Entscheidungen werden in der angeblich zivilisierten Welt tagtäglich von den Mächtigen auf Kosten der Gemeinschaft und der Natur getroffen.
Ich frage mich, ob ein Tier sich jemals für eine derart massive Einschränkung seiner Wahrnehmung und Freiheit entscheiden würde, – wenn man es denn fragte!…
Wahrscheinlich würde es eher den Aufenthaltsort wechseln, um den Stechinsekten zu entkommen, aber da sind ja nun Zäune, die es gefangen halten.
Wann haben wir Menschen angefangen, uns um der vermeintlich größeren Lebensqualität willen durch Vorsorge und Versicherungen vom Fluss des Lebens abzuschneiden? Allein das Wort Vorsorge macht schon deutlich, worum es geht: sich zu sorgen, bevor überhaupt eine Gefahr besteht!
Wie konnte es passieren, dass wir lieber im sicheren Käfig bleiben, den unsere Sozialisation uns zugewiesen hat, als die eigenverantwortliche Freiheit zu wagen?
Alternativen
Ich erinnere mich an Zeiten, als es immerhin noch zum Leben dazu gehörte, mit Risiken und Gefahren umgehen zu lernen. Es gab kein Plastikgeschirr, das Unachtsamkeit folgenlos werden ließ, noch Schutzvorrichtungen an allen Ecken und Enden. Wir haben aus Erfahrungen gelernt und unsere Geschicklichkeit daran entwickelt, denn: WER AN SEINER GESCHICKLICHKEIT ARBEITET, ARBEITET AN SEINEM GESCHICK.
Ein wesentlicher Aspekt in unserer zunehmend unnatürlichen Welt ist, dass wir es uns angewöhnt haben, Symptome zu bekämpfen. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen scheint zum Einen zu komplex, zum Anderen aber auch zu wenig einträglich zu sein. Bequemlichkeit ist wichtiger als Verantwortungsbewusstsein, Äußerlichkeiten täuschen über fehlende Werte im Inneren hinweg. Lange wird das wohl nicht mehr funktionieren, bevor die Natur sich wehrt und uns abschüttelt. Die Anzeichen mehren sich. Sich blind und dumm zu stellen, wird uns nichts nützen.
Mir gefällt die Vorstellung, dass es Menschen wieder darum geht, diesen Planeten zu hegen und zu pflegen. Statt ihn gierig auszubeuten, weil wir verlernt haben, was Verantwortung und Einklang mit dem Leben bedeuten, heilen wir ihn und damit auch uns. Menschen, die Freude am Gestalten und Geben haben, weil sie nichts brauchen als das Leben und die Harmonie mit der Schöpfung, sind frei und glücklich. Was für ein schönes Bild, die Scheuklappen und Schutzvorkehrungen ablegen zu können, weil wir sie nicht mehr benötigen!
Leben ist mehr, als die Zeit möglichst bequem rum zu kriegen
Bevor aus lauter Angst vor Fehlern oder Verletzungen eine chronische Angst vor dem Leben entsteht, sollten wir inne halten, um wieder Halt von innen zu erhalten. Dann können wir bewusst all das ablegen, das uns in unserer Lebendigkeit einschränkt und in tiefer Verbundenheit mit der Natur im Innen und im Außen ein selbst bestimmtes Dasein in Einklang mit dem Universum führen. Schließlich gehört uns dieser Planet nicht, wir haben ihn nur geliehen, sind nur Gast. Ehren wir unsere Gastgeberin und zeigen ihr unsere Dankbarkeit!
Und wir werden bis zum letzten Atemzug durch unser Leben einen wertvollen Beitrag zur Schöpfung gegeben haben. Dann können wir in Frieden von der Erde gehen und jederzeit mit Freude wiederkommen.
Mehr zum Thema Angst steht im Artikel Die Gesichter der Angst.
Dies ist der Link zum Krafttier Pferd.
Und hier findest Du eine erste Idee, was Krafttiere überhaupt sind.